Dort wollten wir die Sebos (Läden für gebrauchte Bücher, CDs und DVDs) erkunden und außerdem habe ich mal von einem Laden gelesen, in dem viele junge Künstler oder Designer auf Kleinstflächen ausstellen - eine Art Mini-Messe - und eben diesen will ich Euch jetzt vorstellen. Nach über einem Jahr habe ich also in Sao Paulo doch noch ein kleines Shopping Paradies gefunden. So was brauchen wir unbedingt auch in Deutschland (Nürni oder Bamberg wäre von Vorteil ;)).
Es handelt sich also um einen recht großen und modernen Laden in der Rua Augusta, 1372 (Endossa Loja Colaborativa), bei dem man als Verkäufer nur kleinste Regalflächen anmieten kann. Für junge kreative Köpfe, die ein witziges Produkt auf den Markt bringen wollen, aber natürlich keine Ressourcen haben um gleich einen ganzen Laden zu eröffnen, ist das Konzept natürlich ideal. Und was sind diese "witzigen Produkte von jungen kreativen Köpfen": Ganz viel ausgefallener Schmuck, Ketten mit Fotokamera-Anhängern (mit Glitzi-Steinchen), Totenköpfen und dergleichen, Kühlschrankmagnete, Automülleimer (tja, das wüsstet Ihr jetzt wohl gerne, was das ist: damit komme ich in Deutschland noch groß raus, ich sag´s Euch: das sind kleine Stofftaschen (idealerweise natürlich im Blümchen- oder Pünktchenmuster), die man sich über den Schaltknüppel hängt und seinen Müll darin sammelt), ganz viel Klamotten und natürlich Deko-Krims-Krams. Es gibt auch keine Verkäufer (sonst müssten ja deutlich über 100 Menschen in dem Laden arbeiten), sondern nur eine Kasse, an der man alles zahlen kann und einige Security-Männer (wie überall halt). Ich habe schon ein paar KandidatINNEN, die ich dort auf jeden Fall hinschleppen würde, wenn Sie denn dann endlich kommen bzw. da sind, bzw. nicht schon da gewesen wären (sorry, Andrea, dass ich das jetzt erst ausgekundschaftet habe).
Damit Ihr Euch das besser vorstellen könnt, hier ein paar Fotos (der nette Security-Mann meinte, wenn ich es nicht übertreibe, dürfte ich schon ein bisschen knipsen):
die "Läden" sind alle wirklich mini, aber es gibt dennoch unterschiedliche Größen |
Aber damit ging unser Mädchen-Tag ja erst los. Danach waren wir in einem "Gesund-Restaurant" gleich um die Ecke Mittag essen - por quilo, versteht sich. Und dann ging es frisch gestärkt weiter auf die Oscar Freire (die dürftet Ihr aus alten Posts ja mittlerweile alle kennen). Dort haben wir uns den neuen "natura-Laden" vorgenommen, wobei wir leider erfahren mussten, dass dieser nur bis 15. Juni bestehen und danach wieder dem Erdboden gleichgemacht wird. Die Verkäuferinnen sind leider recht aufdringlich (auch wie eigentlich überall), aber wir haben eine sehr nette erwischt, die uns gleich mit Água de Coco versorgt hat (ohne Strohhalm, denn der ist ja aus Plastik und es werden schließlich nur Rohstoffe aus der Natur für die Produkte verwendet) und verschiedene Schokoladensorten hat testen lassen, die in die gleichen Duftrichtungen oder -linien wie die Kosmetikprodukte eingeteilt sind. Man kann dort alle Produkte ausprobieren (wie im anderen Laden in Paraíso, von dem ich vor längerer Zeit berichtet habe). Es gibt also ganz viele Waschbecken, wo man die Hände waschen, eincremen und dann wieder mit anderen Produkten waschen und eincremen kann. Und so bin ich gestern also endlich zu meinem 1. natura-Produkt gekommen: einem Peeling mit Orchideen-Geschmack (und es gibt noch viel ausgefallenere Richtungen, wie Baumwolle, Kakao, und eben ganz viele Früchte aus dem Amazonas-Gebiet).
Das fällt auch mal wieder unter die Kategorie: " Da hätte man auch selbst drauf kommen können" bzw. "das kann man selber machen": Wanddeko in Brasilienkontur aus leeren Parfümpackungen |
Der Laden ist echt stylish... ich kann das kaum nachvollziehen, dass dieser nur temporär sein soll. |
Nach dem Shopping haben wir uns dann noch ein Eis in unserer fast schon Stammeisdiele "Bacio di latte" gegönnt. Wie gesagt, ein ganz perfekter Freitag eben!
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