Was in diesem Jahr schon so alles passiert ist...

Ich habe ja gerade noch Ferien und so lange ich noch brasilianischen Boden unter den Füßen habe (Wink mit dem Zaunpfahl für alle, die "noch nichts" wissen), wollte ich Euch noch kurz berichten, was ich in meinen Ferien so alles erlebt habe. Man könnte die ersten Tage dieses Jahres auch unter das Motto: "zur Abwechslung Sushi?!" stellen. Meinen Bericht über unseren Trip in den Süden bin ich weiter schuldig -ich weiß- aber ich rolle das Feld jetzt einfach mal chronologisch von hinten auf.

Aaaalso: nach unserem gemeinsamen Silvester-Feiern in Camboriu hat Liny noch eine kurze 2-tägige Stippvisite in Sampa eingelegt und uns mit ihrer Anwesenheit beglückt. Im Nachhinein kann ich aus voller Überzeugung sagen: zum Glück haben wir die 2 Tage die Sonne und den Pool (und das Leben) genossen, denn kurz darauf ging hier leider eine richtig fiese Regenperiode los und seit her ist es nichts mehr mit Sommer, Sonne, Sonnenschein. Liebe Schleins: vergiss nicht: "Bis bald" hast Du zu unserer Wohnung gesagt ;)

Sushi, die 1. in diesem Jahr... in unserem fast schon "Stammsushiladen" Tori - I like

 Am Tag darauf: Wiedersehen mit Tali, Anatol und Oli. Wie wärs mit Sushi? Zum Glück LIEBEN wir Sushi und der Rodizio in Brasilien ist echt unschlagbar. Es gibt ein paar Sachen, die anders sind als wir das kennen. Hot Rolls z.B. ist anscheinend eine Erfindung der Brasilianer. Apropos: ist eigentlich jemand (außer Flo und mir) immer diesen gehobelten Rettich? Diese Frage wurde am Tisch diskutiert kurz bevor unsere Titanic (oder besser Costa Concordia?) wieder vom Tisch verschwunden ist).

die restlichen Beteiligten habe ich vergessen abzulichten... upsi

Linas Mama Iramaia ist uns noch ein paar Tage länger in Sao Paulo erhalten geblieben und nachdem es am Tag zuvor mit einem Besuch des Trainings der Sambaschule Vaivai aufgrund des bescheidenen Wetters leider nicht geklappt hat, haben wir uns mit ihr und einem befreundeten Ehepaar in der Bar Brahma im Zentrum auf ein paar Pastels, MPB e boa conversacao getroffen. War ein schöner Abend!

Letztes Wochenende hatten wir auch volles Programm: am Samstag war ein Revival mit meinen (mittlerweile fast alle Ex-) FAAP-Kollegen angesetzt und wir haben eine weitere Pizzeria in Jardins getestet: das Margherita. Leider ist das Gruppenbild erst entstanden als wir die Pizzen schon verspeist hatten, aber nachdem nichts übrig geblieben ist... sie waren sehr gut. Und eine gelungene Abwechslung zu unserem Sushi-Marathon.

Am Sonntag hat dann mal wieder die gute Ivete Sangalo gerufen - und wir sind gekommen. Und Ihr werdet es nicht glauben: das Konzert hat tatsächlich auch stattgefunden. Ich habe die Tickets als Ersatz für die damals eingekrachte Tribüne erhalten... an die Story erinnert sich wahrscheinlich jeder. Ich habe das ja schließlich oft genug hier einfließen lassen. Das Konzert war in der Estancia Alto da Serra - einer Veranstaltungslocation etwas außerhalb Sao Paulos. Ist ein bisschen wie eine kleine Westernstadt angelegt. Die Sicherheitsmaßnahmen waren dieses Mal auch strenger denn je, daher durfte unsere Kamera leider nicht mit rein und Ihr müsst Euch mit unserem Gruppenbild von VORHER zufrieden geben. Das Konzert war der Hammer - ging voll ab. Ivete hat auf einem Trio Eletrico gespielt (ihr erinnert Euch: fahrende Bühne auf einem LKW) und Andrea und ich haben die kompletten 2 Stunden durchgetanzt, wogegen Carlos und Flo es ein wenig entspannter haben angehen lassen.

Ich poste Euch hier mal noch ein paar Fotos, die wir innen mit den Handys machen konnten, damit Ihr Euch das Publikum genauer anschauen könnt. Andrea meinte, es hat sich schon gelohnt, allein um die Leute dort zu beobachten. Eigentlich ist das ganze eine einzige Balzveranstaltung, Flo meint Swinger trifft es auch ganz gut. Man muss ja immer diese Abadas (T-Shirts) tragen, aber die werden entweder knapp, knapper zugeschnitten, "designed" oder erst gar nicht angezogen, damit der Blick auf den (mehr oder weniger) gestählerten Oberkörper frei bleibt. Dann werden von den "Bubis" die umstehenden Mädels gescannt und im Vorbeigehen mittels einem Streicheln am Arm getestet, ob das Zielobjekt knutschwillig ist oder nicht. Wenn ja: wird geknutscht (kurz, aber heftig), wenn nein: gehts weiter auf die Pirsch bis ein Mädel gefunden ist, die kurz und heftig knutschen will. Das ist echt ein Schauspiel, kann ich Euch sagen. Und: es gibt für jeden Topf einen Deckel!

auf dem Truck hat die Ivete dem Laden eingeheizt - und wie!!

Auf ein Konzert der Ivete würde ich jeder Zeit wieder gehen! Sie macht in diesem Jahr auch eine Europa-Tour - kann ich nur jedem empfehlen! (Aber besser Ihr wartet noch, bis wir wieder da sind und mitkönnen...)

Am Montag haben Fumie und ich beschlossen ein kleines "Sommerferienprogramm" einzulegen und waren im Museum Casa Brasileira (Faria Lima). Dort waren die Ausstellungen aber gerade im Umbau und daher unser Ausflug nicht so erfolgreich. Aber das Café des Museums ist sehr schön und anschließend haben wir noch diesen kleinen Buchladen aufgetan, in dem es für umgerechnet 10 EUR echt leckeren Mittagstisch gab. Im Erdgeschoss war das kleine Bistro leider voll und so wurden wir exquisit an einem Tischchen im 1. OG zwischen den ganzen Schmökern bedient. Bom apetite!

Gestern waren wir (zur Abwechslung) wieder mit Tali und Anatol Sushi essen und um uns über die Deutschland-Pläne der beiden updaten zu lassen. Gibt leider keine Bilder: aber gleiche Location wie beim letzten Mal, nur dass gestern leider gar kein Schiffchen bei uns auf dem Tisch sondern eine ganz normale Platte eingeschippert ist... (ob das mit Costa zu tun hat). Oder hat Luisa das Schiff in Canada dabei?? (Insider)

Ansonsten war ich die Ferien bisher ziemlich faul, hab viel gelesen und versucht die Reise meiner Eltern im Juli zu planen. Ein grobes Konzept steht, fix ist noch nichts.
Achja: und ich bin ja in die Telenovela- und Big Brother-Szene eingestiegen. Jetzt, wo unser Fernseher wieder geht und ich ja gerade viel Zeit habe, habe ich die Chance genutzt, mein Portugiesisch ein wenig aufzupolieren. Ziel des nächsten Kurses ist nämlich die Mehrheit der Fernsehprogramme zu verstehen - und da musste ich praktisch einen Einstieg finden und habe mich für "leichte Kost" entschieden. Und in den brasilianischen Programmen geht es echt ab, sag ich Euch: in einer Woche Telenovela habe ich schon Mord und Todschlag erlebt. Einer wurde eine Schlange ins Auto gesteckt, die hat dann vor Schrecken einen Unfall gebaut, sich 20 Mal überschlagen um dann im Krankenhaus festzustellen, dass sie schwanger ist. So in dem Stil halt: alles außer realitätsnah!
Noch besser geht es bei BBB (Big Brother Brasil) ab: gleich in der 1. Woche wurde einer wegen Verdacht auf Vergewaltigung aus dem Haus geschmissen. Aber Flo meinte, das stand sogar in Deutschland in der Bild?! Crazy, crazy... als wir letztes Jahr beim durchzappen kurz BBB gesehen haben, dachte ich noch, die Mädels müssen extra den ganzen Tag in String-Tangas rumrennen, aber mittlerweile weiß ich ja: das sind deren ganz normale Bikinis.

Jetzt gerade läuft mein persönlicher Countdown: in gut 2 Stunden gehts Richtung Flugi - ich hoffe GANZ VIELE von Euch die Tage persönlich updaten zu können. Bis dahin, ich verabschiede mich in eine kurze Sendepause. Eure Nicki

Weihnachten auf brasilianisch

So, und hier der Bericht zu unserem ersten Weihnachten auf der Südhalbkugel - oder auch der Antwort auf die Frage: Wie ist eigentlich so ein Weihnachtsfest im Sommer? Bei Temperaturen jenseits der 25 Grad. Und hier die Antwort: Das war gar nicht Mal so mies. Und vor allem: total entspannt!

Gestartet haben wir den Tag natürlich mit einem ausgiebigen Weihnachtsfrühstück, bevor dann unser Christbaum dekoriert wurde. Gut, es war keine "nichtnadelnde" Nordmanntanne oder dergleichen, aber dafür dass unsere Nachbarn, die Shopping-Zentren, etc. ganz stolz auf ihre Plastikbäume waren, konnten wir zumindest ein "echtes" Gewächs unser eigen nennen.

Wen er jetzt noch nicht überzeugt, der wird später staunen, wenn es dunkel ist, die vielen Päckchen unterm Baum liegen und er in voller Pracht erstrahlt ;-)

Und dann wurde unser bereits lange im Vorfeld festgelegter Plan in die Tat umgesetzt: der Heilige Morgen wird für uns 2011 am Pool stattfinden! Also: ein gutes Schlückchen und die "Bredles-Dose" ins Gepäck und ab ins Erdgeschoss.

Das Wetter hätte aber schon ein bisschen besser sein können, das muss ich jetzt schon mal sagen und so mussten wir uns mit unserem "Neidisch-Mach-Weihnachts-Pool-Foto-Shooting" echt beeilen, bevor es dann leider auch schon angefangen hat zu tröpfeln (das haben wir natürlich sooo nicht in unsere Weihnachtsemail reingeschrieben - hihi). Hier der allgemeinen Unterhaltung dienend die gesamte Ausbeute unseres Posings:

Wie gesagt, aufgrund des Wetters, haben wir unsere Prosecco-Lese-Relax-Weihnachts-Session dann noch eine Weile ins Hallenbad verlegt. Die verantwortliche Weihnachts-Menü-Köchin hat sich rechtzeitig ans Werk gemacht und so stand einem Festmahl am Abend nichts im Wege:

 Vegetarierin Anja hatte alles im Griff...

... vor allem unseren Truthahn! Den (und noch einen Truthahn und 1 gegrilltes Hähnchen, 1 Schinken, 1 große Salami - schön verpackt in 3 schicken Kühltaschen) übrigens alle 7.500 MAN Latin America-Mitarbeiter zu Weihnachten bekommen haben. Nicht schlecht, oder? Kann irgend jemand mit seinem deutschen Arbeitgeber da mithalten?)

Flo war für die Drinks zuständig

Ja, ich gebs zu: meine Tischdeko wäre noch ausbaufähig gewesen!

Und los geht der Gaumenschmaus!

Ist er nicht hübsch? Habe ich zu viel versprochen? Zum Baum loben kam aber trotzdem irgendwie niemand vorbei.
Ob die Brasilianer das überhaupt kennen?

Es folgt eine Bilddoku unseres Festessens sowie der anschließenden Geschenke-Auspack-Orgie, bei der ich ganz gut weggekommen bin - strike!

1. Versuch eines "Gruppenbilds"

... doch besser mit Selbstauslöser

Auf die Geschenke, fertig, los! 

Ein sexy Strandhösle hat mir das Christkind aus Rüssenbach geschickt. Voll cool! Kam auch schon bei unserem Silvesterurlaub zum Einsatz...

Der Duft für den Mann... (wir haben anscheinend ausreichend über die Duschgelpreise in Brasilien geschimpft und wurden daher bestens mit Drogerieartikeln aus der Heimat versorgt - very nice)

Und der Flo hatte noch eine besondere Überraschung für seine Mädels...

Juhu, eine neue Nagellackfarbe!!

"Montagsmaler" auf brasilianisch für die fleißige Portugiesischstudentin

ab 22 Uhr gabs in der Nachbarsfavela mit Unterbrechungen bis nach Mitternacht ein kleines Feuerwerk...

"s´ Chrischtkendle uff der Alb" - jetzt in Sao Paulo

 Wir hatten also wirklich einen schönen Heiligen Abend, wie Ihr sehen könnt. Dazwischen haben wir ja auch ganz viel mit der Heimat geskyped und Euch teilhaben lassen bzw. an Euren Feiern teilhaben dürfen - und jetzt habt Ihr auch noch Fotos dazu, wie es bei uns so abgelaufen ist.

Am 1. Feiertag (in Brasilien gibt es übrigens auch nur einen) wollten wir dann ein bisschen Sight-Seeing mit Anja in Sao Paulo betreiben, mussten aber feststellen, dass es tatsächlich auch auf den Straßen Sao Paulos mal "todeln" kann, wie ich immer gerne sage: nämlich am 25. Dezember! Wir sind sogar bis nach Embu gefahren - dort ist ja sonntags sonst immer (immer immer!) Action, aber selbst unsere Kunsthandwerksfreunde haben sich diesen Tag Auszeit genommen - es sei ihnen gegönnt. Und somit haben wir leider an keinem Punkt unserer kleinen Stadtrundfahrt den Fuß vor die Autotür gesetzt und dann beschlossen, dass an so einem Weihnachtsfeiertag eigentlich ein Kaffeeklatsch "daheim" auch sein muss und haben diesen eingenommen. Abends (nach dem Reste-Essen, versteht sich) mussten wir ja früh ins Bettchen, nachdem es am anderen Morgen (für Euch: am 2. Feiertag) ja gaaanz früh los in Richtung Süden ging - aber all das erfahrt ihr an anderer Stelle ;-) Bis dahin!