Vor lauter Fußball-Fieber habe ich es doch nicht geschafft, am Wochenende hier Bericht zu erstatten. Aber nachdem es Euch ja allen gleich geht, Ihr bestens durch die EM unterhalten seid, ist das ja auch halb so schlimm. Trotzdem möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten, was wir mit unserem Besuch aus Franken so erlebt haben. Frank und Caro haben uns ja kürzlich die Ehre erwiesen und sind übrigens der beste Beweis dafür, dass es sich auch lohnt für nur 11 Tage (Freitag bis Montag) nach Brasilien zu fliegen. Stimmt´s Ihr zwei? Nachdem sich unsere Zeit hier ja so laaaangsam schon dem Ende neigt, müssen sich alle unentschlossenen Besucher also langsam ran halten. An dieser Stelle ein kurzer Aufruf: Los, Leute, bucht endlich ;)! Das alles kann man nämlich in Brasilien erleben:
1. Wochenende: Die beiden haben das 1. Wochenende komplett in Sao Paulo verbracht und wollten eben ein wenig "unsere Stadt" und unser Leben hier kennen lernen. Und klar, dass so ein Wochenende mit einem Besuch in der Churrascaria starten muss. Flo hat nämlich kürzlich eine neue ausfindig gemacht, den Bufalo Grill, mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis (nix mit Frauen-Preis, dort zahlen einfach alle nur 28 Reais - das gefällt dem Schwaben).
Weiterer Pflichtprogrammpunkt: Ein Bummel auf der Oscar Freire mit Besuch im Havaianas-Laden. Ich glaube, wenn wir öfters so gute Kundschaft wie die Caro mitbringen, rollen die dort für uns bald den roten Teppich aus. Bilder von unserer Stadtrundfahrt, Besuch im Mercado Municipal und in Vila Madalena gibt es im Album, das ich angelegt habe (Link siehe am Ende dieses Posts).
Der brasilianische Herbst hat es außerdem gut mit uns gemeint und so war ein Tag am Pool (inklusive Sonnenbrand) auch noch drin. Beim momentanen Dauerregen kann ich es selber kaum glauben, dass wir vor knapp 2 Wochen hier noch die Sonne anbeten konnten (wobei: es soll ja wieder besser werden - drückt uns die Daumen - wir wollen ja nicht, dass der Herbst/ Winter in Sao Paulo besser ist als der Sommer in Deutschland - ich gönne Euch die Sonne ja auch in der Heimat).
Nächstes kulinarisches Highlight bzw. Standardprogramm: Pizza (und Caipi). @Andrea und Marc: Erkennt Ihr die Tischdecke?
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die beiden haben außer uns glatt noch einen Bekannten (allerdings Brasilianer) in Sao Paulo, den sie in Deutschland kennengelernt haben und der uns am Sonntag Abend Gesellschaft geleistet hat |
Das eigentliche Highlight war aber das 2. Wochenende, das wir auf der Ilhabela verbracht haben. Obwohl die Wettervorhersage für das Wochenende lange Zeit wenig vielversprechend war, konnten wir uns kurzfristig doch noch für ein Strandziel entscheiden und haben 3 ziemlich lustige Tage auf der "Schönen Insel", ca. 3 Stunden von Sao Paulo entfernt, verbracht.
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Das beste an den Autofahrten ins "Hinter- oder Umland" sind die kleinen Stopps am Straßenrand, wo man für wenig Geld einer netten Brasilianerin Gutes tun und etwas Leckeres abkaufen kann. |
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Eine Autofahrt, die ist lustig... Frank wollte unbedingt ein paar brasilianische Kilometer in seine Autofahrerkarriere
aufnehmen - mir ist es danach ja irgendwie gar nicht... |
Wie man unseren Outfits entnehmen kann, war das Wetter am ersten Tag noch eher zurückhaltend. Aber nachdem ich uns quer über die Insel gejagt habe, weil ich mir zu 99% sicher war, dass unsere Pousada "links" von der Fähre und mitten in dem kleinen Zentrum von "Vila" sei - die Realität aber leider eine Pousada seeeehr weit ab vom Schuss und "rechts" von der Fähre war- waren wir am 1. Abend (nach kurzer Anfangsenttäuschung) einfach zufrieden Zivilisation und ein Restaurant gefunden zu haben.
Und am Samstag sah die Welt dann gleich ganz anders aus: Sommer, Sonne, Sonnenschein - und das fast schon im Winter (naja, Herbstende)...
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schon alles schön für die kommenden Festas Juninas dekoriert |
... und somit konnten wir gepflegt das Städtchen erkunden (ein bisschen shoppen ;)) und am Strand zu Mittag essen.
Der Rezeptionist von unserer Pousada war ein ganz lieber Kerl (nachdem er uns gesagt hatte, dass wir nicht die einzigen Gäste sein würden - wonach es nämlich schwer aussah - hatten wir ihn eh schon ins Herz geschlossen). Jedenfalls hat er uns angeboten, dass wir uns gerne Pizza bestellen können und er uns mit Besteck und Gläsern versorgen würde (es scheint, als ob der Pousada ihre "Abseits-Position" durchaus bewusst wäre). Aber noch besser: Nachdem unsere beiden Männer rechtzeitig zum Beginn eines feucht-fröhlichen Spieleabends noch alle nötigen Caipi-Utensilien gekauft hatten, hat er uns glatt angeboten die Drinks für uns zu mixen. Uns Gringos hat er anscheinend nicht wirklich zugetraut, dass wir einen gescheiten Caipi hinbekommen...
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Das werde ich auch in Deutschland einführen: Pizza doce - süße Pizza. Ob mit Schokostreuseln oder wie hier mit Banane, Zimt und Käse - echt ein Genuss! |
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Der Caipi zeigt seine Wirkung... |
Gegen die Pousada war abgesehen von der Lage auch echt nichts zu sagen. Wirklich eine hübsche kleine Anlage:
Und am letzten Tag haben wir dann folgenden Fehler begangen: Wir sind an einen Wasserfall gefahren. Wogegen ja eigentlich an sich nichts spricht, aber spätestens als wir das "Fass" am Eingang gesehen haben, hätten wir aufmerksam werden müssen:
Insektenschutzmittel (Repelente) wurde dort literweise kostenlos zur Verfügung gestellt (sieht hygienisch aus, gell). Wir hatten zum Glück zwar selber aufgestockt und nachgekauft, nachdem die Ilhabela ja für ihre fiesen Stechviecher bekannt ist. Wir haben auch bereits davor schon Bekanntschaft mit ihnen gemacht, aber dort waren sie echt extrem fies: Nach kurzer Zeit konnte man bei jedem von uns beobachten, wo sie zugeschlagen hatten, nachdem die blöden Blutsauger an jedem Stich eine Marke hinterlassen. Ich sag´s Euch: Jetzt nach 1,5 Wochen hört es so langsam an der Fußsohle auf zu jucken. Ich habe echt ein paar anstrengende Tage hinter mir: Geschlossene Schuhe gingen praktisch gar nicht und ohne die Eiswürfel und Salben hätte ich mir wahrscheinlich die Füsse amputieren lassen. So: Schluss mit jammern!
Abgesehen davon, war unser Besuch am Wasserfall ein echter Erfolg. Die Buben haben schön geplantscht und sind gerutscht - den Mädels war es dann allerdings doch zu kalt. Daher gibt es nur von Frank und Flo coole Action-Bilder (mehr ebenfalls im Album).
Und dann haben wir unseren den letzten Tag gemütlich am Strand ausklingen lassen können.
Petrus sei Dank!
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Auch wenn es nicht danach aussieht: Das Foto ist auf der Autofähre auf der Heimfahrt entstanden - nicht schlecht der Hintergrund, gell.... |
Wer noch mehr Bilder sehen möchte: Ich habe unseren kompletten Erlebnisse mit den beiden in ein Picasa-Album hochgeladen, hier der Link dazu:
@ Caro und Frank: Vielen Dank für Euren Besuch (und die vielen tollen Mitbringsel) - Ihr ward angenehme Gäste und dürft jederzeit gerne nochmal vorbei kommen, beleza?!