Und hier ist er nun also: Der Bericht zu meiner besten Kulturstunde aller Zeiten - und gleichzeitig meiner ersten Capoeira-Einheit.
Die FAAP lässt sich ja echt immer schöne und interessante Sachen für uns einfallen und so hatten wir letzten Freitag zwei waschechte Capoeiristen (sagt man das so?), also Capoeira-Lehrer bzw. -Tänzer zu Gast, die uns mal ein wenig in die Materie eingeführt haben... in der Theorie und Praxis. Und ich habe vor allem eines gelernt: dass Capoeira eine ernst zu nehmende Sportart ist ;)
Capoeira ist eine Kampfkunst, oder besser ein Kampftanz, der mit den afrikanischen Sklaven nach Brasilien gekommen ist. Aber nicht nur das: Capoeira steht auch für eine spezielle Art von Musik. Es kommen ganz traditionelle und spezielle Instrumente zum Einsatz, wie z.B. das Berimbau. Allein das Berimbau zu "montieren" bzw. einsatzbereit zu machen, ist eine Wissenschaft für sich. Die Musik, bzw. der Rhythmus (Toque) und die Lieder (Cantigas) sind essentiell beim Capoeira.
Und so kam es, dass eines schönen Freitag Nachmittags zwei Brasilianer eine Gruppe Gringos (Ausländer) mächtig ins Schwitzen, aber auch zum Singen und Musizieren (Lachen und Spaß haben) gebracht haben. Prof. Néris hat später selbst zugegeben, dass er von einer Gruppe bestehend zum Großteil aus Koreanern, aber auch Japanern, Amerikanern und ein paar Europäern deutlich weniger Enthusiasmus erwartet hätte. Aber die beiden haben uns halt einfach mitgerissen... wir wollten gar nicht mehr aufhören "oi, sim, sim sim..." und "Paranaueeee" zu singen. Es ist auch einfach immer super, wenn es den Lehrern bei solchen Aktionen bewusst ist, dass sie keine Profisportler vor sich haben, bzw. dass die meisten noch keinerlei Berührungspunkte hatten.
Aber seht selbst, wie "anders" diese Portugiesisch-Stunde war:
Zum "warm werden" haben wir ein Lied einstudiert, dass die restliche Gruppe dann immer gesungen hat, solange zwei im "Ring" praktiziert bzw. getanzt haben. |
"Ginga" ist der Grundschritt, von dem aus sich die anderen Bewegungen ableiten. Hier sind wir aber schon eine Stufe weiter und haben schon die Arme im Einsatz :-) |
Dann muss man natürlich verschiedene Abwehrhaltungen einstudieren... |
... und irgendwie klingt "Abwehrhaltung einstudieren" doch besser als Oberschenkeltraining, oder? |
Mein 1. Einsatz im Ring ;-) |
So sieht das dann bei den Profis aus. |
Die mutigen Teilnehmer! |
Es war wirklich eine ganz tolle Erfahrung -die noch zwei Tage angehalten hat ;)- und die ich nur jedem weiterempfehlen kann.
Wir haben eine Gruppe junger Leute am Strand von Itacaré Capoeira tanzen sehen, aber es selber machen, ist einfach immer anders.
Damit Ihr Euch das alles besser vorstellen könnt, hier ein paar Links:
Unser Capoeira-Song Nr. 1: http://www.youtube.com/watch?v=AHx1eUGt1RY
Und Nr. 2 mit Bebilderung:
Und hier noch ein paar Profis in Aktion - wenn ich schreiben würde "meine Idole" würde es mir ja doch keiner glauben ;-):
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