Gestern waren wir bei unserem 1. Festa Junina!
In Brasilien werden den ganzen Juni über Festas Juninas gefeiert. Am größten ist diese Tradition im Nordosten Brasiliens, in den kleinen Dörfern - dort muss mehr abgehen als an Karneval, man kann es kaum glauben. Aber auch in São Paulo gibt es Festas Juninas, in den Gemeinden, Schulen oder eben privat. Das sind eine Art Erntedankfeste, es gibt viel zu essen, traditionell v.a. Gerichte aus und mit Mais, ich mag besonders "Pé de Moleque" (Foto folgt): das sind Haselnuss-Riegel mit Karamel verschmolzen. Man zieht sich an wie die Leute vom Land, mit Karohemd oder Blümchenmuster, Sommersprossen und rote Bäckchen sind für die Mädels Pflicht, habe ich mir sagen lassen. Es läuft traditionelle Musik "Forro" oder "Sertanejo" und dazu wird getanzt... Hier ein "Musiktipp", damit ihr beim Lesen auch richtig in Stimmung kommt: http://www.youtube.com/watch?v=d57iMFO4GLE&feature=fvwrel
Wir machen an der FAAP kommenden Mittwoch auch ein Festa Junina und dort werden wir auch die Tänze, wie z.B. die "Quadrilha" lernen - ich freu mich schon voll. Wir haben an der Uni auch schon ein wenig über die Festas Juninas gelernt. Sie heißen auch "Festas de São João", also Feste des Heiligen Sankt Johann (?) - es werden im Juni insgesamt 3 Heilige gefeiert: São João, São Antonio
und São Pedro. Ich bette Euch mal hier einen Link ein, falls ihr noch ein bisschen nachlesen möchtet: http://www.kulturprozess.com/de/article/188.festa_junina_das_brasilianische_junifest.html.
Witzig ist übrigens auch: Brasilien dürfte das einzige Land sein, das den "Valentinstag" nicht im Februar feiert, sondern einen "Dia dos Namorados", also "Tag der Liebenden oder Verliebten" am 12. Juni hat - einen Tag vor dem Tag vom São Antonio, der hier als der "Schutzheilige" der Liebe gilt. Ihr müsst wissen, dass die Brasilianer sehr (!) abergläubisch sind. Bis heute gibt es wohl den Brauch, dass man den São Antonio am 13. Juni um eine Liebe bittet. Vor allem Frauen machen dann verschiedene Simpatias, z.B. stecken sie eine Figur vom São Antonio kopfüber in ein Wasserglas und sagen zu ihm: "Ich hol Dich hier erst wieder raus, wenn Du mir zu einem Mann verholfen hast!" Das sieht dann in etwas so aus:
Naja, soviel zu meinem kleinen Kultur-Exkurs.
Das Fest war sehr schön gestern. Es gab Glühwein und Quentão (ein Heißgetränk mit Cachaca und Nelken u.a.) - hier ist schließlich gerade Winter. Und wenn es auch tagsüber über 20 Grad hat und nachts (bisher zumindest noch nicht) unter 10 Grad - die Brasilianer frieren und machen (und trinken!) jetzt alles, was wir eben auch im Winter machen (Handschuhe tragen, Winterstiefel, Daunenjacken, etc.). Linas Bruder Marco ist seit dieser Woche in São Paulo am Start und macht auch einen Portugiesisch-Kurs an der FAAP. Er war gestern mit uns dort und wir haben eben ein bisschen gefeiert. Hier die Fotostrecke:
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von unseren Karohemden sieht man leider wegen den dicken Pullis nicht viel ;( |
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ich finde, das sollte Flo als neues Profilbild bei Facebook nehmen... |
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oder lieber das? |
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Wir haben im Kindergarten von Gabis Mama gefeiert... der war schon schön geschmückt! |
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das in der oberen Schachtel sind die "Pé de Moleque" - gehen ohne Umweg DIREKT auf die Hüfte! |
hallo ihr zwei,
AntwortenLöschenfreut mich dass es euch gut geht!
Flo - wirklich fescher Bart :-)
Geniesst eure Zeit, ganz liebe Grüße aus Salzburg, Franzy