Lang lang ist´s her... und in der Zwischenzeit habe ich den meisten wahrscheinlich sowieso schon von unseren Erlebnissen im brasilianischen Süden zum Jahreswechsel erzählt. Aber der Vollständigkeit halber hier noch ein kurzer Bericht: über Silvester habe ich ja schon vor längerem berichtet, fehlen also nur noch unsere Eindrücke von der Region an sich.
Der Süden ist der Teil Brasiliens, wo sich viele deutsche Auswanderer niedergelassen haben. So gibt es dort Orte mit Namen wie Blumenau, Biersorten namens Eisenbahn, Opa und dergleichen. Im Süden wohnen angeblich die hellhäutigsten (und blondesten) Brasilianer, die Wirtschaft ist mit die stabilste und den Jahreswechsel verbringen wohl nur besser situierte Personen im Süden. Im Süden sind außerdem die Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten am höchsten, d.h. es kann im Sommer durchaus mal gefrieren und entsprechend ist der Sommer dort die beste Jahreszeit für einen Strandurlaub. Gut, wir wollten uns das ja mal anschauen, und außerdem haben wir schon vor laaaanger Zeit mit Linas Family ausgemacht, zusammen zu feiern und zu ihnen in den Süden zu kommen. Die Hotelpreise sind in der Hauptsaison überirdisch, aber wir konnten recht preisgünstig im Apartment von Lina wohnen. Muito obrigada nochmals!
Was wir nicht wussten: Balneário Camboriu ist ein Strandort mit relativ wenig Idylle, um es mal nett auszudrücken. Direkt an der Promenade führt eine Straße entlang, auf der die Kinder reicher Eltern gerne die Autos von Papi ausfahren und die Mitmenschen an den Beats und Bässen aus ihren Boxen (gerne auch auf der Ladefläche angebracht) teilhaben lassen. Und ich will nicht sagen, so EINEN Poser haben wir auch gesehen, sondern es gibt praktisch NUR solche Poser. Die Promenade erinnert auch eher an Lloret de Mar, als an eine idyllische Bucht. Ein Hochhaus am anderen, die gut betuchten haben dort eben alle ihre Wochenenddomizile. Ich habe keine Ahnung, warum - wahrscheinlich ist es unter dem Jahr ganz nett, wenn die Touris weg sind und die Schickeria unter sich ist. Gut, man muss natürlich sehen, dass das Wetter fast die ganze Woche recht bescheiden war, was unserem Eindruck nicht sonderlich zuträglich war. Bei Dauerregen hatten wir einfach wenig Lust die umliegende Gegend zu erkunden. Im Großen und Ganzen muss ich leider sagen: war ich echt ein wenig enttäuscht von unserem lang ersehnten Trip in den Süden. Ob es eine 2. Chance für einen 1. Eindruck geben wird ... man weiß es nicht.
Ein paar Highlights gab es natürlich nichtsdestotrotz und die zeige ich Euch jetzt:
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Wiedersehen mit Liny... |
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... und allen anderen Mitgliedern der Familie Kotschedoff -
hier übrigens gerade mal wieder bei der Vernichtung eines Sushi-Bootes |
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Churros ist eine brasilianische Spezialität, die es gerne am Strand oder bei Straßenfesten zu kaufen gibt: frittierter Teig, der in Puderzucker gewälzt und wahlweise mit Karamell oder Schokolade gefüllt wird - herrlich! |
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Achja: der Vormieter des Apartments hatte einige Monate keinen Strom mehr bezahlt und so wurde uns von den Stadtwerken ab der 2. Nacht für ein paar Tage der Saft abgedreht, was uns ein paar unfreiwillige romantische Momente beschert hat ;) |
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den einzigen Tag mit Sonnenscheinvorhersage haben wir genutzt um eine nahe gelegene Bucht auszuchecken - allerdings gibt es dort ebenfalls eine ziemliche Schicki-Micki-Pillenschranz-Bar "Sky Beach" oder "Sky Bar" (à la "Du kommst hier ned rein, Mann"), für die die jungen Leute von heute wahrscheinlich einige hundert Reais Eintritt zahlen, um "dabei" zu sein und die den ganzen Strand beschallt hat - aber davon abgesehen war es dort wirklich sehr schön! |
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Eisgekühlte Getränke direkt an den Liegestuhl - so muss es sein! |
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diese Bilder sind bei einem abendlichen Spaziergang in Camboriu entstanden, ziemlich am Ende des Strands,
mit Blick auf fast die ganze Bucht |
Einen Tag haben wir trotz der mäßigen Wettervorhersage einen Ausflug nach Florianópolis gemacht, oder Floripa wie die Brasilianer sagen. Der Großteil von Floripa liegt auf einer Insel, Ilha de Sta. Catarina im gleichnamigen Bundesstaat.
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Markthalle |
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Mein persönliches Highlight: im alten Zollhaus (Casa de Alfandega) im Zentrum ist ein super Kunstahndwerkermarkt heute beherbergt |
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Markthalle von außen - ich habe professionell den kurzen Moment genutzt, wo der Himmel mal kurz aufgehellt ist... nicht dass Ihr einen falschen Eindruck bekommt! |
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Weihnachtsdeko in der Fußgängerzone - könnte so auch irgendwo in Deutschland hängen, oder? |
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eigentlich wollte ich auch noch so eine Hunde-Fußhocker-Bank erstehen... hab den Zeitpunkt dann irgendwie verpasst und jetzt bereue ich es... hätte schon ganz gut zu unserer Green Gate-Kollektion gepasst |
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diese schönen Häuschen haben wir in einem kleinen "Fischerort" bei unserer Inselrundfahrt entdeckt |
Achja: wir haben am Silvestermorgen auch noch einen Ausflug ins besagte Blumenau gemacht. Dort gibt es ein großes Oktoberfest auf einem Gelände, das sich "Vila Germanica" nennt und laut Reiseführer, das ganze Jahr offen hat. Mentira!! Gelogen! An Silvester (oder vielleicht bei Dauerregen an Silvester) ist Blumenau wie ausgestorben, geschweigedenn die Vila Germanica in Betrieb. Ich kann Euch kein einiges Foto von unserem Kurztrip dorthin anbieten, da wir nicht mal aus dem Auto ausgestiegen sind. Tja, dann müssen wir uns wohl Fachwerkhäuser wieder in der Heimat anschauen und unsere Gelüste nach Bratwürste und Sauerkraut anderweitig stillen... so ist das Leben!
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1. Januar 2012: kurzes Abschiedsbild von Camboriu... und weg waren sie! |
Der nächste Post wird wieder mehr Herzblut enthalten - ich versprechs ;)!
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