Boah, ich bin noch ganz geflashed, was wir die letzten Tage erlebt haben! Karneval in Rio - eines der Mega-Events weltweit - und wir waren dabei. Und es war einfach unbeschreiblich - aber ich versuche unser Erlebtes so gut wie möglich in Worte zu fassen, damit ihr auch daran teilhaben könnt. Ich werde den Post in 2 Teile aufteilen: die Sambaparade (desfile) im Sambodrom (wow! wow! wow!) und separat der Rest unseres Karnevalwochenendes in der schönsten Stadt der Welt.
Am Samstag haben wir leider die Uhrzeit erwischt, in der alle in Richtung Rio bzw. Litoral Norte (Nordküste Sao Paulos) aufgebrochen sind und haben daher 2 Stunden Stau in Kauf nehmen müssen. Aber nach 8 Stunden waren wir dann endlich angekommen und das Spektakel konnte beginnen. Ab nach Lapa zum Straßenkarneval. Lapa ist ein Kneipen- und Ausgehviertel in Rio und die Arcos da Lapa (Bögen von Lapa) prägen das Viertel.

Am Freitag hatte ich an der FAAP noch eine Kulturstunde zum Thema "Karneval in Brasilien" und da ging es unter anderem darum, dass in Rio und Sao Paulo Karneval zum anschauen statt findet (Paraden in den Sambodroms), wohingegen der Karneval in Salvador, Recife, Olinda und Ouro Preto zum mitmachen ist. Aber weit gefehlt! Neuerdings boomen in Rio auch die Blocos, bei denen eine Band auf einem LKW spielt und die Massen auf der Straße mitsingen, tanzen und feiern. Das scheint wohl echt eine recht neue Entwicklung zu sein, denn in den Nachrichten wurde die Tage das "Pipi-Problem" groß debattiert, dass für die zukünftigen Straßenkarnevals in den Griff zu bekommen ist. Jedenfalls waren wir am Samstag Nachmittag mitten drin statt nur dabei beim Bloco "Carioca da Gema". Es ist echt cool, Karneval im Hochsommer zu feiern. Die Kleiderfrage ist leicht beantwortet: Shorts und ein T-Shirt, die Verkleidungen der Brasilianer beschränken sich oft auf eine Kopfbedeckung, Blume im Haar oder dergleichen. Das ist also der Hauptpunkt, der den Karneval hier total von unserem daheim unterscheidet: die Temperaturen und das entsprechend leicht bekleidete Partyvolk. Und wir hatten echt Glück mit dem Wetter am Wochenende, um die 30 Grad und trocken - herrlich.
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links im Hintergrund sieht man das "Trio Eletrico" - den "Partytruck" reinfahren |
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...und die Gringos mittendrin |
Wir haben dann einen Platz in einer Eckkneipe abgecheckt, der Blick auf das Geschehen und leckere Pizza geboten hat. Und, claro: kaltes cerveja!
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... es war ganz schön was los auf den Straßen Lapas |
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eine Bühne mit Livemusik gab es auch |
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diese kleinen Schirmchen sind eine Tradition des Karnevals in Recife und werden beim Frevo-Tanzen eingesetzt |
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Stimmung!! |
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Neben dem Pipi-Problem sollten sie sich auch noch was für den Müll einfallen lassen... |
Am Sonntag haben wir den Tag abseits des Karnevaltrubels am Strand gestartet und sind mit dem Auto in Richtung Barra da Tijuca gedüst - echt cool, dass wir bei unserem 1. Rio-Wochenende letztes Jahr mit "Insidern" unterwegs waren und daher diese schönen Plätze kennen. Dort gibt es tausende Parkplätze und ich konnte mir bisher nicht vorstellen, dass die mal ausgeschöpft werden würden. Aber sie werden! Und zwar an Karneval. Die Suche nach einem Parkplatz war eine kleine Odysee, aber geschäftstüchtige Brasilianer haben Stellplätze auf Wiesen eröffnet und so haben auch wir unser Auto noch gut untergebracht. Für schlappe 10 Reais - in Sao Paulo kostet so die 1. Stunde im Shopping-Center. I love Rio!
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Und der Strand ist kilometerlang, so dass sich die Menschenmassen aus den vielen, vielen Autos auch ganz gut verteilt haben... |
Hier die Ergebnisse meines "Sepia-Experiments" mit der Kamera.
Zum Abendessen sind wir noch einige Kilometer am Strand weitergefahren zum Restaurant Grumari: ein Geheimtipp von unserem Zahnarzt.
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Die Aussicht ist herrlich... |
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... und man kann schön draußen sitzen - fast schon Biergartenatmosphäre. |
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Agua de coco ist in den letzten Tagen zu meinem neuen Lieblingsgetränk aufgestiegen... |
Der Rückweg nach Rio - wir waren immerhin 50 km außerhalb in der Zwischenzeit - war leider etwas nervtötend. Alle anderen waren auch noch auf dem Rückweg und dazu kam, dass unser Hotel ganz in der Nähe vom Sambodrom lag und wir auch noch einen Teil des Anreiseverkehrs zur Samba-Parade abbekommen haben - und so sind wir erst um 21:30 wieder im Hotel angekommen. Und die Gefahr der Müdigkeit eines so anstrengenden Strandtages zu verfallen war groß :) Wir hatten ja auch noch keine Tickets fürs Sambodrom und außerdem hatte die Show ja auch schon begonnen.... hmmm. Aber dann haben wir uns doch aufgerafft und so DAS Event schlechthin live miterlebt: eine Sambaparade in Rio. Aber wie wir letzten Endes zu Tickets gekommen sind (das ist eine Story für sich) und alle Details, wie gesagt, in einem separaten Post.
Am Montag waren wir nach einer durchgetanzten Nacht und nur 2,5 Stunden Schlaf (ich betone das so, weil das für mich einfach rekordverdächtig ist) nochmal in Barra am Strand. Aber nachdem die Kamerabatterie schon am streiken war, gibt es leider keine Fotos. Prinzipiell: ist es aber ein Copy and Paste vom Vortag. Abends haben wir noch ein bisschen die Stimmung vom Straßenkarneval an der Copacabana mitgenommen - aber auch hiervon gibt es leider keine Fotos :-(.
Gestern vor der Heimfahrt nach Sampa haben wir noch einen kleinen Ausflug nach Niterói gemacht. Niterói liegt gegenüber von Rio auf der anderen Seite der Guanabara-Bucht und ich hatte schon viel von der beeindruckenden Aussicht auf Rio gehört.
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Auf der Fahrt nach Niterói: wie man sieht: einige tausend Kreuzfahrtpassagiere haben den Karneval
ebenfalls in Rio verbringen können |
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Rio und Niteroi sind neben dem Seeweg durch eine 13km lange Brücke miteinander verbunden |
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der "Hubbel" links neben Flos Kopf ist der Corcovado mit dem Cristo drauf |
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... dies dürfte weltweit einer der Anglerplätze mit der besten Aussicht sein: auf den Zuckerhut, den Cristo (nicht im Bild) und die restliche "Skyline" von Rio |
In Niterói befindet sich auch ein bekanntes von Oscar Niemayer gebautes Museum: das MAC - Museu de Arte Contemporânea. War natürlich leider am Fasnets-Dienstag geschlossen, aber das Gebäude an sich ist schön sehr beeindruckend.
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und auch hier ist der Hintergrund mit dem Zuckerhut echt malerisch |
Und zurück in Sao Paulo habe ich diese Woche noch Faschingsferien und zehre weiter von einem super Wochenende... ich bin so froh, dass wir uns das nicht haben entgehen lassen. Tschaka!
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