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Wir sind zwar gerade nicht vor Ort, aber auch nicht aus der Welt... Wir möchten Euch mit diesem Blog auf dem Laufenden halten, wie es uns in Brasilien gefällt, was wir erleben und denken, einfach wie es uns so geht. Wir freuen uns, wenn Ihr mit uns auch News aus der Heimat teilt und uns auf dem Laufenden haltet! Beijos!!!

Donnerstag, 24. November 2011

Nächstes (Nicht-)Konzert-Desaster

Also Desaster: ja, Konzert: nein. Oder: das gibt es nur in Brasil!

Am Samstag war mein heiß ersehntes Konzert von und mit Luan Santana (ihr wisst schon, der Justin Bieber Brasiliens).

Ayaka, Fernando, Greg, Flo und ich sind also (manche mehr manche weniger) hoch motiviert am Samstag Mittag in Richtung Itú gefahren (knapp 1 Stunde von Sao Paulo). Nachdem unser Lehrer Itú auch mal als Ausflugsort empfohlen hatte, wollten wir vor dem Festival (es sollten neben Luan noch 3 andere Bands spielen) noch die Stadt anschauen und gemeinsam Mittag essen.

1. Stopp: Restaurante do alemao - das Restaurant "vom Deutschen". Ein auf Fachwerk gemachtes Lokal, das als Empfehlung "Parmiggiani" serviert - unpaniertes Schweinefleisch in einem Haufen Tomatensoße und Käse ertränkt - mal wieder die Frage: kennt das jemand, bzw. hat das schon jemals wer in good old Germany gegessen?
...und die vermitteln den Eindruck, dass wir daheim alle mit so Opi-Hüten rumlaufen - könnt Ihr die Soßenkreation sehen?
ahja: Beilagen übrigens: Pommes und REIS (=???)

2. Stopp = 1. Enttäuschung: Itú, die "Stadt der großen Dinge" beschränkt sich dann doch leider auf eine überdimensionale Ampel, ein überdimensionales, öffentliches Telefon, ein überdimensionales Telefon als Deko an einem Laden und 2-3 Souvenirgeschäfte mit überdimensionalen Dingen, die die Welt nicht braucht (Ohrstäbchen und dergleichen). Und alles ist leider ein wenig heruntergekommen und alt (inklusive der Souvenirs in den Läden).
groooßes Telefon
groooße Ampel - die funktioniert sogar
und noch ein groooßes (und schweres) Telefon

Nächster Stopp: das (Nicht-)Festivalgelände - oder: was sind das eigentlich für Leute hier?
Ankunft am Parkplatz: Kofferraumdeckel auf, Boxen drin und die Nachbarschaft beschallen - kuuuuuhl, Wodka, Rum und andere harte Sachen dabei trinken, noch kuuuhler...
... und man möchte sexy dabei aussehen: meine Tipps dafür: zu enge Hot Pants oder ohne Hemd bei läppischen 30 kilo Übergewicht 
und wir mittendrin: man beachte Flos Gesichtsausdruck 
das mit den T-Shirts kennt ihr ja schon: die muss man sich vor Konzerten SOLCHER ART mit seinem Ticket abholen und dann anziehen, damit die wissen, in welche Bereiche man rein darf und in welche mit

Vom Parkplatz aus gings dann mit der Masse mit Richtung Einlass für die organenen T-Shirt-Träger (im Übrigen: Premium-Stehplätze direkt an der Bühne hätten es sein sollen)...
 ... wo dann nochmal eine Stunde Warten angesagt war... (war eh witzig geplant: laut Programm sollten ab 14 Uhr DJs spielen, 15 Uhr aber erst der Einlass sein und 16 Uhr die erste Band spielen).
... bis dann um ca. 16:30 Uhr ein Typi durch die wartende Menge gehüpft ist und irgendwas von "Revolution", "die wollen das absagen", "los, alle zusammen drauf los" oder so ähnlich geplärrt hat. So ein Vogel - haben wir noch gedacht. Aber dann haben die tatsächlich alle Eingänge verrammelt und unter den Leuten wurde es dann recht hektisch. Sah kurz auch nach einer (Massen-)Schlägerei aus und so haben wir beschlossen, lieber vorne am Haupteingang zu warten, wo auch Polizei war und dort abzuwarten, was an der Sache dran ist. Ich habe dann ein Pärchen gefragt, ob es jetzt echt abgesagt sei und v.a. WARUM und die haben mir erzählt, dass die Feuerwehr die Veranstaltung auf Grund von mangelnden Sicherheitsmaßnahmen verbietet. Keine Chance! Cool!

Am Haupteingang brach dann aber auch gerade leichtes Chaos aus - da flogen Flaschen und Dosen und die haben doch tatsächlich die Abtrennungen eingerannt. Und plötzlich sahen wir uns mit der wilden Masse vor (meine Version) Gasbomben der Polizei oder (Flos Version) Schüssen aus Schreckschusspistolen der Polizei davonrennen.
Wir sind also schnurstracks ins Auto eingestiegen und zusammen mit den ganzen angetrunkenen aus dem Parkplatz rausgefahren, wo wir zu unserem Erstaunen und Freude doch tatsächlich die 25 BRL Parkgebühr gleich wieder zurückbekommen haben (das hatten die sich sicher nicht erträumt, dass sie so wenig Zeit haben ihren Suff auszukurieren - aber besoffen zu fahren ist in Brasilien ja fast Standard).
Es brach auch nur leichtes (haha) Chaos auf der Autobahn aus - später habe ich aus dem Internet erfahren, dass man dort die Spät-Ankommer über das Nicht-Stattfinden informiert hat.

Der Abend endete gemütlich bei uns auf den Balkon mit Tiefkühlpizza und Spielen. Das Geld für die Tickets können wir uns ab heute in dem Laden wieder abholen, wo wir die Tickets in T-Shirts getauscht haben. Viel Lärm um Nichts sag ich da mal... aber wenn hier alles so geschmeidig wär, hätte ich ja nichts spannendes zum bloggen.

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