Heute folgt der zweite Teil von Ann-Sophie´s Besuch bei uns - der Teil, bei dem wir Sao Paulo verlassen haben und (zur Abwechslung) mal wieder in Richtung Rio aufgebrochen sind. Aber selbst wenn wir inzwischen ja schon oft in Rio waren, es ist jedes Mal wieder anders und aufs Neue faszinierend dort.
Aber angefangen hat unser Trip nicht in Rio-Stadt, sondern im Bundesstaat und zwar in Penedo. Flo musste dienstlich nach Resende und wir haben es uns in der Zeit ein wenig in Penedo gemütlich gemacht. Ihr wisst ja: Penedo ist ein kleines "finnisches" Dorf, das auch das Haus vom Nikolaus beherbergt.
Pequena Finlandia - Klein Finnland! |
Wir hatten ja schon zwei Mal auf dem Weg nach Rio einen Stopp in Penedo eingelegt. Allerdings war das am Wochenende. Keiner hat mir verraten, dass unter der Woche in Penedo vor allem eins angesagt ist, nämlich tote Hose. Es war regelrecht anstrengend für uns zwei Hühner einen ganzen Tag dort rumzubekommen. Auch die meisten Läden hatten zu. Wir haben dann die Lage mit ein paar Einheimischen analysiert - die haben mir erklärt, dass Penedo wirklich nur am Wochenende einen Besuch wert ist und bei einem dieser Gespräche haben wir aber auch den "Insider-Tipp" zur örtlichen Padaria bekommen. Circa zehn Minuten zu Fuß sollten wir eine Bäckerei finden - der angeblich einzige Ort in ganz Penedo, der Milchkaffee anbietet. Ich gebe zu, ich habe dann eine Padaria wie in Sao Paulo erwartet - aber nach genauerem Betrachten, waren wir mit der, die wir vorgefunden haben, viel glücklicher. So ein richtiges brasilianisches Lädchen war das - "So habe ich es mir in Brasilien vorgestellt", hat Ann-Sophie zugegeben.
Zumindest hatten wir Penedo fast ganz für uns alleine. |
Der einzig offene Laden "Das Mohrenhaus Penedos" lag preislich aber leider außerhalb meines Budgets. |
Die Preisliste der Bäckerei musste ich festhalten: Davon können wir in Sao Paulo ja nur träumen. Einen Espresso gibt es schon für 1,30 R$ (das sind ca. 0,50 EUR) und unseren heiß ersehnten, großen Milchkaffee für 2,80 R$ (ca. 1,10 EUR). Ich habe da auch das beste Stück "Hefezopf" seit langem gegessen und so waren wir 1,5 Stunden und knapp 15 R$ später rundum glücklich.
Wir durften dann auch endlich in unser Zimmerchen einchecken und haben es uns eine Weile am Pool gemütlich gemacht. Gar nicht mal so übel, wo die M*N ihre Leute unterbringt - nur schade, dass die im Gegensatz zu uns keine Zeit haben, das Angebot auch zu nutzen.
Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück und ein paar weiteren Stündchen am Pool weiter in Richtung Rio. Die Strecke ist mit dem Auto landschaftlich auch echt interessant - muss man mal gefahren sein.
Und da waren sie auch schon wieder in Sichtweite: Der Zuckerhut...
... und der Cristo. Wie (fast) immer, wenn wir da waren in schönsten Sonnenschein getaucht.
Was wir uns jedes Mal vornehmen, wenn wir nach Rio kommen, ist immer ein neues Hotel auszuprobieren. Dieses Mal sind wir im "Royal Rio Palace" abgestiegen (nicht zu verwechseln mit dem Copacabana Palace - wer schonmal in Rio war, weiß, wovon ich spreche). Ich weiß, ich war eigentlich jedes Mal recht zufrieden mit unserer Hotelwahl in Rio, aber wenn ich jetzt eines auf Platz 1 wählen müsste, dann wäre es bisher dieses. Wir haben (anscheinend, weil wir zum ersten Mal da waren) auch ein Upgrade bekommen und hatten echt schöne Zimmer. Ganz zu schweigen vom Frühstücksbuffet - das ließ keine Wünsche offen.
Wirklich Zeit, um die Dachterrasse und den Pool zu nutzen, hatten wir nicht, aber zumindest als kleine Einstimmung und als Kulisse für die ersten Schnappschüsse vor Ort hat sie uns gedient. Ganz nach dem Motto: Haben ist besser als brauchen.
Und dann haben wir dort oben gleich den Sonnenuntergang abgewartet (obwohl man diesen von dort nicht sehen kann, weil die Sonne auf der anderen Seite untergeht).
Eigentlich war der Plan an der Copacabana in einem der Kiosks eine Kleinigkeit zu Abend zu essen. Aber dafür war es dann selbst uns hartgesottenen Europäern zu kalt und zu windig und wir haben in einer Seitenstraße dieses nette Boteco aufgetan und uns dort niedergelassen.
Petiscos kann man als Art Snacks für zwischendurch bezeichnen. Man bestellt mehrere Platten für den ganzen Tisch und hat so von allem ein wenig - I like.
|
Und, wie gesagt, es passiert immer wieder was Neues: Beispielsweise haben wir den ersten Caipi in der 1,5 Liter Karaffe bestellt. Obwohl ich "fraquinha para gringos", also "schwach, für Ausländer eben" (funktioniert sonst immer) bestellt habe, waren wir danach bedient. Und so ein riesen Ananas-Caipi-Fan bin ich sowieso nicht.
Am nächsten Tag haben wir dann das "Standardprogramm" abgespult. "Einmal Cristo, bitte!" Mit dem Auto war ich schon länger nicht mehr oben, wobei das wirklich die stressfreiste Variante ist. Wenn man einigermaßen früh dran ist, bekommt man eigentlich auch immer einen Parkplatz.
Wenn die Favela in Sicht ist, ist es nicht mehr weit. |
Gruppenbild im Transferbus zwischen Parkplatz und "oben" |
Die Sonne lacht! Ich weiß, es ist fies, aber ich muss nochmal anmerken: Andrea und Marc, irgendwas habt Ihr falsch gemacht! Ich verkneife mir an dieser Stelle jedes Mal den Kommentar "jedem so, wie er es verdient", aber die Sicht letztes Jahr am 12.10. war einfach oberfies. Aber merkt Ihr´s: Der Riotrip mit Euch ist daher auch einfach unvergessen und wird gerne immer wieder zitiert.
Flo und ich denken jedes Mal "es KÖNNTE ja das letzte Mal sein" und schießen nochmals die typischen Touribilder. Obwohl der nächste Riobesuch ja schon wieder datiert ist: Mitte November sind wir mit Helga und Bernhard am Start - mal sehen, ob das Wetter da auch so gut mitmacht. Ich finde, ich (Flo war zwei Mal weniger oben) sollte von irgendeiner Organisation die Scherpe "Miss-Rekord-Cristo-Besucherin" verliehen bekommen oder aber zumindest namentlich am Ticketschalter begrüßt werden - bisher funktioniert das irgendwie noch nicht, aber ich arbeite dran.
Der Versuch eines Bilds mit der kompletten Statue... |
... beim zweiten Mal hat´s besser geklappt! |
Eins meiner Lieblingsbilder von dem Wochenende! |
Weiter geht´s zum nächsten Aussichtspunkt (den verpasst man z.B. wenn man mit dem Zügle hochfährt):
Nein, das ist keine eingescannte Postkarte, das Foto haben wir tatsächlich selber geschossen. |
Und eben noch am Cristo, jetzt schon auf der gegenüberliegenden Seite, "live vom Zuckerhut". Wer früh startet, kann an einem Tag in Rio echt eine Menge erleben.
Die Spiegel-Foto-Nummer kommt immer wieder gut. |
Und es findet sich doch immer noch ein neues Motiv. |
Kurzer Foto-Stopp am Praia Vermelha - der gehört sein Anjas Besuch zu meiner Standard-Runde. Auch wenn es auf dem Foto nicht so aussieht, es war echt gscheit frisch zum baden...
... daher haben wir lieber noch ein wenig die Abendstimmung an der Copacabana genossen, damit wir den Punkt auf unserer To-Do-List auch abhaken konnten...
... und uns dann ein Feierabend-Bierchen auf das anstrengende Touri-Programm gegönnt.
Stimmt gar nicht: Ein Caipi war´s!
Und tatsächlich haben wir uns nach diesem Hardcore-Sighseeing-Tag abends noch aufgerafft und uns ins Nachtleben in Lapa gestürzt. Ich bin bis heute stolz auf mich und muss leider zugeben: Es war echt ein schöner Abend - da hätte dem Trip ja regelrecht was gefehlt!
In dieser Kneipe direkt an den "Arcos" sind wir bereits zu Karneval gut gefahren und die Pizza hat auch diesmal sehr lecker geschmeckt. |
Wie der Trip begonnen hatte, so hörte er auch auf: Mit einem weiteren kurzen Besuch auf der Dachterrasse des Hotels.
Mit meinen Eltern hatte ich ja erstmals den Arpoador-Strand bzw. -Felsen erkundet und wollte das meiner diesmaligen Reisegruppe auch nicht vorenthalten.
Am Wochenende ist dort auch gut was los, was dem ganzen noch einen besonderen Charme verleiht.
Noch ein letztes kurzes Action-Shooting...
... bevor es weiter auf die Feira-Hippie ging. Dort hin haben wir es beispielsweise auch zum ersten Mal geschafft. Ich fands ganz nett, der Markt ist ziemlich groß, aber wirklich Außergewöhnliches habe ich dort leider nicht entdecken können. Vielleicht waren wir einfach schon zu oft in Embu ;-)
Bei unserem letzten Einkehrschwung in Barra da Tijuca am Strand haben wir noch Bekanntschaft mit dieser niedlichen Katzenfamilie gemacht... (in Deutschland ist das für die meisten ja nichts Besonderes, aber in unserem Alltag hier eher selten zu sehen)
... bevor es dann auch schon wieder hieß: tchau, Rio, até a próxima, bis zum nächsten Mal!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen